Zum Glück

Vorsicht herabfallende Kastanien! Was wie ein strenger Hinweis klingt, ist im Garten der Villa Castagnola liebevoll illustriert. Auf Verkehrsschildern ähnlichen Tafeln warnen von Hand gemalte grün-stachelige Früchte den Besucher vor eventuellen Wurfgeschossen. Und so lautet die erste Frage bei der Ankunft nicht etwa: Wo ist hier die Rezeption? Sondern: Weiß jemand was Kastanie auf Italienisch heißt?

Castagnola! Das wäre geklärt. Doch war da nicht auch diese volkstümliche Legende nach der die erste Kastanie des Jahres als Glücksbringer aufzuheben ist? Daran werden wir uns in den nächsten Tagen noch einige Male erinnern.

Zum ersten Mal sehr intensiv am nächsten Morgen, als wir nach tiefem, erholsamen Schlaf in den wunderbar bequemen Betten erwachen, die typisch italienischen Fensterläden umklappen und bei strahlendem Sonnenschein über den tropischen Parkgarten hinweg auf den Luganer See blicken. Willkommen im Grand Hotel Villa Castagnola!

 
 
 
 
 
 
 
 

Über den erwähnenswert weichen Teppich schweben wir die Treppe hinab, wo uns ein Frühstückserlebnis erwartet, das aus mehreren nicht nur kulinarischen Komponenten besteht. Eingenommen wird Selbiges in einem Ambiente, das auch den Rest des Hauses erfüllt. Gediegen geschmackvoll, opulent und aus einem nicht richtig zu formulierenden Grund wahnsinnig behaglich. Genauso unaufdringlich wie charmant und bemüht umschwirren uns die Kellner. Schon nach wenigen Minuten sind wir versorgt mit einer Auswahl an aktuellen Tageszeitungen, frischem Kaffee – zum Glück italienisch – und fluffigem Omelett. Anderthalb Stunden später, wir sind mittlerweile auf die sonnige Terrasse gewechselt, wird mit der gleichen herzlichen Freundlichkeit immer wieder neuer Kaffee serviert und wir haben genussvoll die Zeitung studiert.

Nun aber nichts wie hinunter zum hauseigenen Privat-Lido. Hier verbringen wir einen herrlichen Tag. Beruhigend schaukeln die drei Stege, von denen man ins Wasser gelangt und der Blick gleitet entspannt über den oberitalienischen See und die ihn umgebenden Berge. So einfach kann Glück sein!

Abends nehmen wir in der spätsommerlichen Dämmerung einen Negroni als Aperitivo und genießen anschließend das italienische Menu. Gut gelaunt empfangen uns Barkeeper und Pianist zu einem den Abend beschließenden Drink. Es geht in jeder Hinsicht entspannt zu in der Villa Castagnola. Und wir sinken in den immer noch wunderbar bequemen Betten in glücklichen Schlaf.

So vergehen die Tage.

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass Lugano eine süße kleine Innenstadt hat, durch die man sich in zwei Stunden bequem durchbummeln kann. Auch ein Ausflug in das nahegelegene Como, nach Mailand oder auf den Luganer Hausberg San Salvatore sowie eine Bootsfahrt sind sehr zu empfehlende Unternehmungen für alle, die nicht dem entspannten und entspannenden Charme des Hauses erliegen. „Viele unserer Gäste sind Stammgäste,“ erzählt Antonella Archidiacono, Marketing-Managerin der Villa. „Sie kommen hierher, verbringen die Tage im Park oder im Spa, genießen das gute Essen und lassen einfach los.“ Für Feinschmecker und Kunstineressierte bietet die Villa auch noch ein besonderes Schmankerl. Gegenüber des Hotels, auch direkt am See liegt das „Arté al Lago“ – ein mit einem Michelin-Stern gekröntes Restaurant, das mit wechselnden, überraschend ausgefallenen Kunstausstellungen aufwartet.

Nach herrlichen Tagen fällt die Abreise schwer, doch es bleibt die warme Erinnerung an ein Hotel, in dem man sich unglaublich wohlgefühlt hat und nur so ungefähr beschreiben kann, warum. Es ist wie mit dem Glück. Manchmal ist es einfach da.

 

Grand Hotel Villa Castagnola, Lugano, Schweiz, Tel. 0041 (0) 91-97 32 55 5, www.villacastagnola.com
Doppelzimmer ab 350 Euro die Nacht

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