Diva mit weicher Seite

Mit transatlantischem Glamour möbelte Interiordesignerin Rachel Laxer ein Penthouse im vornehmen Londoner Stadtteil Belgravia auf. Damit sich die Familie auch im kleinen Kreis wohl fühlt, setzte sie auf eine flexible Einrichtung.

Glänzendes Silber, Spiegel und Strahler treffen im Eingangsbereich auf Holz, Leder und Stoff – glamourös und einladend wohnlich zugleich. Rachel Laxer versteht sich auf den ganz großen Auftritt. Jedes noch so schlichte Möbel stellt die gebürtige Amerikanerin, die von New York und London aus arbeitet, ins Rampenlicht. Entscheidend sind allein die gute Qualität und ein spannender Materialmix.

Als sie mit ihrer Familie aus beruflichen Gründen für einige Jahre nach Japan zog, entdeckte die Investmentbankerin ihre Liebe für japanische Architektur und Design. Bald schon sattelte sie ganz ins Interiordesign um. Die Familie zog nach London und mit dem neu erworbenen East-meets-West-Gespür überzeugte Rachel sogar Stareinrichterin Kelly Hoppen von ihrem Talent.

2007 dann machte sie sich mit ihrem eigenen Label Rachel Laxer Interiors selbständig. Ihr Credo: entspannte Eleganz. „Für mich ist ein Zuhause nicht nur der Ort, an dem ich entspanne. Vielmehr ist es ein Ort mit vielen Funktionen, in den ich auch Gäste einlade oder arbeite,“ erklärt Rachel Laxer. Dass eine entsprechend wandelbare und multifunktionale Einrichtung nicht öde, sondern sexy wirken kann, bewies sie beim Makeover dieses Londoner Penthouses.

Kleine Schönheitskur

Nur drei Monate wollten die Bewohner, die hier bereits seit zehn Jahren wohnten, während der Neugestaltung ausziehen. „Das hilft mir, mich auf’s Wesentliche zu konzentrieren,“ wertet Rachel den Zeitdruck positiv. Zum Glück waren keine größeren Umbauten notwendig, sodass sie den 300 Quadratmetern, wie sie es ausdrückt, lediglich ein kosmetisches Lifting verpasste.

Multifunktionalität war der Grundgedanke des Konzepts. Auf den ersten Blick wirkt das Ambiente wie eine  Party-Location mit glitzernden glamourösen Elementen. Erst auf den zweiten Blick enthüllt sich das privatere Gesicht des Apartments.

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Drama, Baby!

Dank großer Fenster ist natürliches Licht zur Genüge vorhanden. Vintage-Leuchten und indirektes Ambi-Light ermöglichen zusätzlich die unterschiedlichsten Lichtstimmungen. Im großen Wohnraum mit Galerie setzte Rachel die Wendeltreppe mit einem Anstrich in schwarzem Klavierlack dramatisch in Szene.

„Dieser Raum eignet sich perfekt für Parties, dient jedoch auch als Wohn- und Esszimmer der vierköpfigen Familie,“ fügt Rachel im selben Atemzug hinzu. Einfacher Trick: Modulare Möbel und weiche Stoffe werden beidem gerecht. Einige Möbel, wie die Sessel auf der Galerie, verfügen über Rollen. So kann bei Bedarf schnell umdisponiert werden. Da diese zudem noch mit einem Outdoor-Stoff bezogen sind, ist die Party-Zone auch noch problemlos nach draußen erweiterbar.

Rachel Laxers Glamourtricks

Besonders stolz ist die Wohnexpertin auf zwei Marmorwürfel vor dem Sofa, die schlichter und edler kaum sein könnten und perfekt zur etwas dunkleren Kaminfassung passen. Ihr geradezu skulpturaler Charakter setzt der Wendeltreppe ein streng geometrisches Element entgegen. Wie Kunstwerke wirken zwei runde Hervé van der Straten-Spiegel, die Rachel auf mit Blattsilber veredelten Trägerplatten installierte. Pendant dazu ist der ovale Esstisch, dessen Form durch die transparenten Plexiglas-Stühle zur Geltung kommt.

Zurückgehalten und edel wirkt die Küche mit beige- und cremefarbenen Lackfronten. Ein patchworkartiger Teppich von Element 7 flooring und ein Rollo aus einem transparenten Streifendessin von Élitis unterstreichen den wohnlichen Charakter dieses oftmals auf seine Funktionalität reduzierten Raumes.

Zu kleinen schwarzen Mosaiksteinen von Ann Sacks in einem der Badezimmer, kombiniert Rachel minimalistisch formschöne Armaturen des amerikanischen Labels Waterworks. Mit Velours, Leder und Pelz bestimmen weiche sinnliche Materialien die vier farblich dezent gehaltenen Schlafzimmer. Nach Rachels „Facelift“ wirkt das ganze Apartment nun wie eine Diva, mit sympathisch weicher Seite – da können die Gäste kommen.

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