Safomasi: Indisches Textildesign mal anders
Nicht grell, keine Paisleys, dafür trendig und trotzdem traditionell: Dass Textiles aus Indien nicht aussehen muss, als hätte man es im Eine-Welt-Laden erstanden, beweist ein indisch-englisches Jungdesigner-Pärchen. Wir enthüllen, wer hinter dem Label Safomasi und den beiden Kissen steckt.
Sie sind neugierig und haben den Kopf voll fröhlicher Bilder: Hinter den Kissen verbergen sich Sarah Fotheringham und Maninder Singh vom Label Safomasi. Dafür haben die beiden keinen hochtrabenden Begriff aus dem Sanskrit bemüht, sondern einfach nur die jeweils ersten beiden Buchstaben ihrer Vor- und Nachnamen zusammengesetzt. „Es sollte abstrakt klingen und doch sehr persönlich sein, da auch unsere Kollektionen auf unseren persönlichen Beobachtungen basieren,“ erklärt Sarah.
2014 gründete die Engländerin mit ihrem indischen Freund ihr eigenes kleines Unternehmen in Delhi. Während die erste Stoffkollektion selbst gezeichneter Siebdruck-Dessins Gestalt annahm, arbeiteten beide vorerst weiter in ihren ursprünglichen Berufen – Sarah als Werbegrafikerin und Maninder in der Modeindustrie.
„Begonnen hat alles mit Zeichnungen in einem Skizzenbuch, die ich auf meinen Reisen durch Indien gemacht hatte,“ erinnert sich Sarah. Bereits mit acht Jahren kam sie das erste Mal auf den Subkontinent, als ihr Vater beruflich für vier Jahre nach Delhi versetzt worden war. Nach ihrem Abschluss kehrte sie als Rucksacktouristin nach Indien zurück und fing kurz darauf ihren Job als Werbegrafikerin an.
Ihre Stoffdesigns sind farbig und nicht selten humorvoll: Kokosnusspflücker, die hohe Palmen erklimmen, Boote mit vom Wind geblähten Segeln oder Kinder, die bei Ebbe nach Seesternen und Krabben suchen. Ihre Fotos, Zeichnungen und Eindrücke von Reisen durch Indien, ebenso wie in ihre englische Heimat, hat Sarah in den Safomasi-Kollektionen zu einem bunten Potpourri aus Kissen, Quilts, Küchentüchern, Schürzen, Servietten sowie Taschen zusammengebunden.
„Meist reisen wir gemeinsam“, freut sie sich. „Nur die Kollektion Kawaii ist von einer Japanreise inspiriert, die ich unternommen hatte, bevor ich Maninder traf“. Alle Dessins werden in Handarbeit auf den Stoff gedruckt und später vernäht.