Thanda Island: Urlaub auf einer der stylischsten Privatinseln der Welt
Wer träumt nicht davon, einmal im Leben tatsächlich auf die einsame Insel abzutauchen, die wir seit Kindertagen in Sprichwörtern bemühen? Vor der Küste Tansanias gibt es so einen magischen Ort. Das Beste daran: Sein Design ist fast so schön wie die Umgebung – und viel mehr als die obligatorischen „drei Dinge“ braucht man hier tatsächlich nicht.
Sobald die Fußsohlen Thanda Islands warme Planken berühren, ist klar: Die Pumps für alle Fälle wurden umsonst eingepackt. In wenigen Stunden wird man die Notwendigkeit von Schuhen überhaupt infrage stellen. Der hübsche Holzweg windet sich kurz durch dschungelartiges Gestrüpp, an einem Tenniscourt vorbei (wer hätt’s geahnt!) zum schneeweißen Haus im Cape Cod Style, wo ein Tablett frischer Kokosnüsse wartet.
Die ausladende Veranda hält derart viele Sitzgelegenheiten bereit, dass man am Ende seiner Inselzeit kaum alle getestet haben wird. Aber eigentlich: auch egal. Der zwischen Schreibtischstuhl und Freizeitkalender jahrelang trainierte Optimierungswahn fällt hier wie das Schuhwerk ganz allein von einem ab – mit sofortiger Wirkung. Den Kokosdrink in der einen, die erste Köstlichkeit aus der Küche in der anderen Hand, lässt man den Blick im Horizont versinken. Angekommen. Der Rest der Welt kaum noch mehr als eine Ahnung.
Das Marine-Reservat
Die Privatinsel vor der Küste Tansanias lässt sich in einer lockeren Viertelstunde umjoggen und liegt je nach Wetterkonditionen etwa 40 Minuten Bootsfahrt vom nächsten bewohnten Eiland entfernt: Mafia. Um dessen Namensgebung ranken sich viele Mythen. Keine davon hat etwas mit italienischen Familieninstitutionen zu tun. Die Inseln sind Teil des Marine-Reservats Shungi Mbili, das der allzu oft für Marketingzwecke missbrauchten Beschreibung „vom Tourismus unberührt“ tatsächlich gerecht wird. Allein die Schweizer scheinen’s vor allen anderen entdeckt zu haben – sie stellen in Mafias wenigen Eco-Resorts die größte Besucherdichte.
Der ortsansässige Tauch-Instrukteur David, ein Belgier mit exzellenten Deutschkenntnissen, schwärmt von seiner Wahlheimat: „Wenn die Bewohner von Mafia dich ansprechen, wollen sie dir keine Sonnenbrille verkaufen. Sie möchten deine Geschichte erfahren.“ Er arbeite täglich daran, dass das auch so bliebe. Und betont, dass seine Tauchgründe wesentlich attraktiver seien als jene des nur eine knappe Flugstunde entfernten Sansibar. Hat er damit recht, dann wird wohl noch viel Arbeit auf ihn zukommen.
Zufluchtsort für Tiere
Überhaupt ist das Ökosystem das wahrscheinlich größte Gut der kleinen Inseln. Nicht umsonst werden Thandas Inhaber Christin und Dan Olofsson seltener als Geschäftsleute denn als Philanthropen bezeichnet. Sie investieren in den Schutz des Reservats und arbeiten mit der lokalen NGO Sea Sense zusammen. Nur so können sich Korallen und Tierwelt nun von dem zu lange betriebenen Dynamit-Fang erholen. Mehr als 400 Fischarten leben hier, darunter Delfine und Walhaie, die zwischen Oktober und Februar vorbeiziehen.
Zwei von fünf Schildkrötenarten nisten mittlerweile auf Thanda, die Angestellten wurden entsprechend geschult. Allmorgendlich können Gäste den Krebsen beim Strandbesuch zusehen und in den Palmen leuchtet das Gefieder der Gabelracken. „Wir wollen ein Zufluchtsort werden“, erklärt die junge Hotelmanagerin Antigone. Mit ähnlich stolzem Strahlen präsentiert ihr Mann Oscar seinen Solarpark, die Speicherbatterien und Wasseraufbereitungsanlage.
Was macht man eigentlich auf einer Privatinsel?
Diese biologisch wertvollen Dinge können Inselbesucher erfahren – wenn sie denn wollen. Vielleicht begleiten sie stattdessen den Koch zum Markteinkauf auf Mafia, picknicken nach dem Tauchgang auf einer Sandbank oder testen die Ausstattung des Freizeitschuppens: Stand-up-Paddleboard, Kajak, Wakeboard, Schnorchel, Jetski oder doch den Tennisschläger?
Vielleicht tun sie aber auch rein gar nichts. Liegen den lieben langen Tag am Infinity-Pool, studieren den Horizont oder beschäftigen sich mit der Frage, wo das Abendessen wohl heute serviert wird. Eines werden sie dabei feststellen: Weit weg ist man ganz nah bei sich.
Hinkommen:
Schnellste und direkte Route: per Hubschrauber von Dar es Salaam. Alternativ landen Leichtflieger aus Tansanias Hauptstadt oder Sansibar auf der Nachbarinsel Mafia. Dort werden Gäste mit dem schlanken Mahagoni-Speedboat abgeholt.
Kapazität:
Die Privatinsel kann nur exklusiv für bis zu achtzehn Erwachsene und 9 Kinder (im Haupthaus und zwei traditionellen Banda-Hütten) sowie all inclusive gebucht werden. Das umfasst auch Getränke (mit wenigen Ausnahmen), Spa-Treatments, Aktivitäten wie Schnorcheln, Fischen, Schwimmen mit Walhaien oder Jet-Skiiing. Der Veranstalter Select Luxury Travel organisiert das Komplettpaket inklusive Flüge bis Dar es Salaam.