Freunde fürs Leben: leichte Leinenstoffe von Création Baumann

Netzartige Metallstickerei, rautenförmig abgenähte Falten, ein lässiger Bezugsstoff aus Leinen-Chenille-Mix – wenn beim Schweizer Textilhersteller Création Baumann eine neue Leinenkollektion entsteht, ist das Ergebnis garantiert alles andere als langweilig. Wir wollten wissen, warum sich der knittrige Liebling aller Öko-Freaks derzeit wieder so großer Beliebtheit erfreut und sprachen mit Chefdesignerin Irma Faeh.

Portrait_Irma_Faeh_Product_Manager[1]

 

Frau Faeh, Leinen liegt heute wieder im Trend und ist in fast allen Interior-Kollektionen zu finden. Wie erklären Sie sich das?

Ich denke, das hängt mit dem wachsenden Bedürfnis nach Natürlichkeit und Qualität bei der Inneneinrichtung zusammen.

Welche Vorzüge hat Leinen gerade in der Einrichtung? Wo liegen die Grenzen?

Wegen seiner Natürlichkeit vermittelt Leinen das Gefühl von Harmonie und Geborgenheit. Dies steigert das persönliche Wohlbefinden der Menschen in privaten Räumen. Zudem hat es die Fähigkeit, Feuchtigkeit aufzunehmen reguliert damit das Raumklima. Wie alle Naturfasern geht Leinen beim Waschen etwas ein, weshalb wir eine Vorwäsche empfehlen. Die Grenzen liegen also dort, wo der Kunde erwartet, dass ein Naturmaterial sich verhält wie ein Polyesterstoff.

8_Linen&Friends_300dpi
 
2_Linen&Friends_300dpi
 
creation baumann-4_Linen&Friends_300dpi
 
5_Linen&Friends_detail_300dpi
 

 

Wie gehen Sie mit Vorurteilen wie um, etwa: „Aber das knittert doch so leicht“?

Leinen knittert leicht und wer das nicht will, darf kein Leinen bei der Einrichtung einsetzen. Das Knittern ist in diesem Sinne kein Nachteil, sondern das Wesen des Leinen und macht die einzigartige Schönheit dieser Faser aus.

Warum heißt die Kollektion „Linen & Friends“?

Der Name hängt damit zusammen, dass die Kollektion nicht nur aus Leinenstoffen besteht, sondern mit Produkten aus anderem Fasermaterial ergänzt worden ist, wie etwa Baumwolle – Friends eben.

Gab es bei Création Baumann auch Zeiten ohne Leinen?

Nein. Création Baumann hat seit seiner Gründung 1886 immer Leinenstoffe im Programm gehabt. Flachs wurde in der Region Langenthal angebaut und verarbeitet. Das gehört also zum Ursprung des Unternehmens.

Création Baumann wurde als also Leinenweberei gegründet. Heute kennt man Sie allerdings eher für die innovativen funktionalen Textilien. Wie passt da ein so traditioneller Stoff wie Leinen ins Portfolio?

Das ist schon richtig, aber Création Baumann steht eben auf zwei Beinen. Die erwähnten, eher technischen Produkten werden eher für den Objektmarkt entwickelt, also Hotels und andere öffentliche Einrichtungen. Im Privaten ist die Nachfrage für natürliche Produkte nach wie vor sehr groß.

4_Linen&Friends_4_300dpi
 
1_Linen&Friends_detail_1_300dpi
 
7_Linen&Friends_detail_6_300dpi
 
2_Linen&Friends_detail_7_300dpi
 

Hat sich die Verarbeitung seit der Firmengründung stark verändert?

Das Unternehmen verarbeitet das Material nun seit 130 Jahren, natürlich musste die Technologie über die Jahre angepasst werden. Früher ließ Création Baumann die Produkte bei Bauern der Region auf Handwebstühlen produzieren. Heute werden Leinenstoffe auf modernen Webmaschinen gewoben und mit Hightech-Eigenschaften ausgerüstet.

Hat sich seine Verwendung wesentlich verändert oder hat sich vor allem die Optik dem Zeitgeist angepasst?

Der Einsatz hat sich nicht wesentlich gewandelt, so werden auch heute Leinenstoffe vor allem als Vorhänge und Bettwäsche eingesetzt. Die große Veränderung gab’s bei der Ästhetik und sogar noch mehr bei der Haptik. Früher waren Leinenstoffe sehr hart im Griff. Heute können wir sie durch mechanische oder chemische Prozesse weicher machen. Dies hat den Vorteil, dass der Knitter-Effekt bereits beim Kauf des Produktes sichtbar ist. Das bewahrt vor negativen Überraschungen daheim.

Bitte vervollständigen Sie: Ich liebe Leinen …

…, weil es eine hochwertige Natürlichkeit, einen frischen Griff und einen schönen Fall hat. Leinen ist in seiner Art einzigartig und hat eine Jahrtausende alte Tradition.

www.creationbaumann.com

Das könnte Sie auch interessieren: Lesen Sie hier, wie Leinen traditionell hergestellt wird.

FacebookTwitterPinterestWhatsAppEmailPrint
Recommended Posts